Estland: Europas geheimer Juwel
Anreise
Die einfachste Art nach Estland zu kommen ist per Flugzeug, hier gibt es zahlreiche Verbindungen. Wer etwas mehr Zeit hat, für den empfiehlt sich ein Roadtrip ins Baltikum über Polen, Litauen und Lettland. Außerdem gibt es von Rostock, Travemünde, Kiel oder Lübeck auch Fährverbindungen direkt in die Hautstadt Tallinn oder nach Riga oder Helsinki, von wo aus es zahlreiche Verbindungen nach Estland gibt.
Klima
Obwohl Estland schon recht weit im Norden liegt, kann es im Sommer wunderbar warm werden. Die besten Chancen auf Sonnenschein hat man von Mai bis Mitte Oktober, wobei es Ende September nachts schon wieder frieren kann. In den Sommermonaten ist allerdings oft schönstes Badewetter mit Wassertemperaturen von 23 bis 25 Grad. Der Winter hingegen ist mit Minusgraden und viel Schnee nur was für Hartgesottene.
Das Land der Inseln
Estland ist das Land der Inseln. Über 1.500 Inseln gehören zu dem baltischen Land. Viele der Inseln sind sehr klein und gerade mal 19 von ihnen sind bewohnt. Die größte der Inseln ist Saaremaa, die mit traumhafter Landschaft und zahlreichen Sehenswürdigkeiten besticht. Neben einigen architektonischen und kulturellen Highlights lohnt sich der Besuch der Insel vor allem wegen des guten Wegenetzes, auf dem man wunderbare Tagestouren wandern kann.
Lahemaa Nationalpark
Auf keinen Fall verpassen darf man in Estland die Nationalparks Soomaa und Lahemaa. Der Lahemaa-Nationalpark ist eines der bedeutendsten Waldschutzgebiete Europas. Der Boden der Kiefernwälder ist mit Moos, Beeren und Pilzen bewachsen. Zahlreiche Wanderwege ziehen sich durch die lichten Wälder und entlang der goldenen Strände.
Eldorado für Tierliebhaber
Tierliebhaber kommen in Estland voll auf ihre Kosten. Das Land hat eine der größten Raubtierdichten Europas. Über 700 Braunbären tummeln sich in den tiefen Wäldern neben Luchsen und Wölfen. Und auch andere Wildtiere wie Elche, Rehe und Wildschweine kann man hier antreffen. Auf tierische Entdeckungstour kann man besonders gut im Lahemaa-Nationalpark gehen. Und wer sich auf den Weg zu einer der Inseln macht, hat gute Chancen Seehunde zu sehen.
Wanderung durchs Moor
Der Soomaa-Nationalpark ist ein Moorgebiet mit fünf großen Mooren, Flüssen, Auen und Laubwiesen. Auf Bohlenwegen kann man durch das sumpfige Gebiet wandern und erlebt eine fast surreal wirkende Landschaft. Wer abseits der Wege gehen möchte, kann Touren buchen, bei denen mit Moorschuhen über den sumpfigen Boden gewandert wird. Ähnlich wie Schneeschuhe verhindern die Moorschuhe ein Einsinken im feuchten Boden.
Kanu-Touren
Ein weiteres Must-Do im Soomaa-Nationalpark ist eine Kanutour. Der Raudna – der größte Fluss Estlands – zieht sich durch den Nationalpark und mutet mit seiner spiegelglatten Oberfläche fast mystisch an. Besonders lohnenswert ist eine Kanutour in der „fünften Jahreszeit“ von Soomaa: Im Frühjahr werden die Wiesen und Wälder vom Schmelzwasser geflutet. Eine Kanutour durch diese einzigartige Landschaft ist unvergesslich!
Tallinn
Die estnische Hauptstadt Tallinn ist eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Städte in Nordeuropa. In die historische Umgebung haben sich zahlreiche moderne Gebäude eingereiht, so dass eine gelungene Mischung aus alt und neu entstanden ist. Nicht verpassen darf man hier die Altstadt und das Stadtviertel Kalamaja mit seinen zahlreichen Holzhäusern, das Freiluftmuseum Rocca al Mare, das Schloss Kadriorg mit seinem Park und die Aussichtsplattform Kohtuotsa, von der aus sich ein phantastischer Blick über die Altstadt bietet.
Unterkunft
Natürlich kann man sich in einem der schicken Hotels in den Städten einmieten. Doch wer Estland so authentisch wie möglich erleben möchte, der sollte sich nach einer Unterkunft auf einem Bauernhof umschauen. Es gibt zahlreiche Gästehäuser auf dem Land, die stimmungsvoll sind und einen ganz nah am estnischen Leben teilhaben, nicht zuletzt auch, weil die Esten sehr freundliche Gastgeber sind.
Kulinarik
Das Essen in Estland erinnert ein bisschen an Großmutters Küche und die gute alte Hausmannskost. Viele Suppen und Eintöpfe stehen auf dem Speiseplan. Gekocht wird viel mit Kartoffeln, Wurzelgemüse und Kohl. Und schon zum Frühstück wird in der Regel warm gegessen, dann stehen Pfannkuchen, Kartoffelpuffer und Omelett auf dem Tisch ebenso wie Getreidebrei. Und ganz wichtig: Zu einem guten Essen gehört in Estland immer auch ein Bier.