Wann haben Sie das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht? Versuchen Sie doch mal Couchsurfing
Richtig reisen: Couchsurfing
Doch die wirklich guten Ecken bekommt man so gar nicht erst zu Gesicht, da sie außerhalb der abgetretenen Pfade liegen.Und auch der Kontakt mit Einheimischen ist eher begrenzt und auf das Nötigste beschränkt.
Aber wozu verreist man dann eigentlich? Um des Klimas Willen? Für den kurzfristigen Tapetenwechsel? Um ein paar Urlaubsfotos herumzeigen zu können, auf denen man selbst vor irgendwelchen berühmten Bauwerken oder Denkmälern steht, um auf Nachfrage das angelesene Halbwissen der Reiseführer wiederkäuen zu können?
Das kann’s doch nicht sein.
3 Millionen Sofas weltweit
Interessant machen einen Ort immer in erster Linie die Menschen, die dort leben. Wer sie nicht kennengelernt hat, der ist auch nicht wirklich verreist. Das Online-Portal couchsurfing.com verfolgt seit bald zehn Jahren ein anderes Konzept, das nicht nur kostengünstig ist (weil die Übernachtungen grundsätzlich kostenfrei sind), sondern vor allem Menschen zusammenbringen möchte.
Weit über drei Millionen Mitglieder gibt es inzwischen in aller Welt. An jedem nur erdenklichen Ort bieten Menschen an, dass man bei ihnen übernachten kann – auf der Couch eben, mitunter aber auch im Gästezimmer.
Und das nicht nur für Einzelpersonen. Viele nehmen gerne auch Paare oder ganze Familien für ein paar Nächte bei sich auf.
Dass es gern gesehen wird, wenn man selbst auch das eigene Sofa als Schlafplatz zur Verfügung stellt, versteht sich von selbst. Das Prozedere ist denkbar einfach: Man verabredet sich via Internet, und schon kann die Reise losgehen. Hinterher bewerten sich die Mitglieder gegenseitig, so dass unsichere Naturen im Vorhinein eine Ahnung bekommen, was sie erwartet. Reinfälle sind aber selten.
Mehr erleben als Hotelzimmer und Minibar
Für Kurztrips ist Couchsurfing eine echte Alternative, aber auch auf längeren Reisen kann es spannend sein, alle paar Tage einen neuen Gastgeber zu haben.
Während manche lediglich die Übernachtung anbieten, kümmern sich andere auch tagsüber um ihre Gäste und zeigen ihnen, was die Reiseführer unterschlagen. Ob man nun historische Stätten besuchen, einfach gut relaxen oder nachts ausgehen möchte – man kann sich ja vorher über gemeinsame Präferenzen austauschen.
Zum guten Ton gehört es, kleine Gastgeschenke mitzubringen und sich an den Kosten fürs Essen zu beteiligen, sofern man nicht auswärts isst. Aber auch das ist selbstverständlich.
Couchsurfing mag nach einer jungen Art zu reisen klingen, tatsächlich aber finden sich Couchsurfer quer durch alle Altersschichten. Menschen, die etwas mehr erleben möchten als Hotelzimmer und Minibar. Für alle, die eine Stadt oder ein Land richtig kennen lernen möchten, ist Couchsurfing die Alternative schlechthin.
Wer Berührungsängste hat, der kann es ja mal hier in Deutschland ausprobieren, indem er eine Nacht bei einem Couchsurfer in der nächsten Großstadt verbringt. Es lohnt sich.