Andre Länder, andre Sitten: Strandknigge fürs Mittelmeer
Frankreich
Nacktbader fühlen sich in Frankreich besonders wohl, denn hier gibt es zahlreiche FKK-Strände und zum Teil sogar ganze Nudisten-Resorts. Und auch an den meisten anderen öffentlichen Stränden wird Oben-ohne toleriert. Das gilt allerdings nicht für die Insel Korsika, hier droht eine Geldstrafe, wenn die Hüllen fallen. Hundebesitzer sollten ihren Liebling übrigens nur zu ausgewiesenen Hundestränden mitnehmen, ansonsten kann auch das teuer werden.
Griechenland
Auch in Griechenland gibt es FKK-Strände, die sind allerdings rar gesät. Und auch wenn es inzwischen akzeptiert wird, wenn Frauen sich am Strand ohne Oberteil sonnen, wird es nicht gerne gesehen und man sollte aus Rücksicht auf die Einheimischen nicht allzu freizügig sein. Übrigens sonnen sich die Griechen ohnehin nicht gerne am Strand, sondern genießen nach dem Baden lieber die Kühle der Strandtaverne.
Italien
Seit einigen Jahren gelten an Italiens Stränden strikte Regeln: Handy lautlos, Musik nur mit Kopfhörern und keinen Müll hinterlassen Je nach Gemeinde kommen noch deutlich mehr Regeln obendrauf, wie zum Beispiel ein Verbot von Sandburgen. Generell ist Oben-ohne an öffentlichen Stränden erlaubt, wenn auch nicht immer gerne gesehen. FKK hingegen ist strikt verboten – sogar für Kinder. Viele Strände sind außerdem kostenpflichtig.
Kroatien
In Kroatien ist man in Sachen Strandleben sehr entspannt. Auch an nicht extra ausgewiesenen Stränden wird Nacktbaden toleriert. Und selbst ein Schäferstündchen am Strand ist zwar nicht günstig (150 Euro Strafe), allerdings im Vergleich mit Ländern wie Spanien (bis zu 75.000 Euro Strafe) oder der Türkei (200 Euro Strafe und zwei Monate Gefängnis) noch ein richtiges Schnäppchen.
Spanien
Auch die Spanier sind sehr entspannt, was Oben-ohne betrifft, hier kann Frau an jedem Strand ihr Oberteil fallen lassen und auch FKK-Strände gibt es zahlreich – holt man etwas zu Essen oder zu Trinken an der Strandbar, sollte das Oberteil allerdings wieder angezogen werden. Weniger gelassen sehen die Spanier Hunde am Strand: Wer seinen Liebling mitnimmt, riskiert eine Strafe von 60 Euro.
Tunesien
Oben-ohne und FKK sind in Tunesien ein No-Go, das islamische Land verbietet auch Küsse in der Öffentlichkeit, selbst unter Eheleuten. Außerdem sollte man für den Strandausflug nur das leichte Gepäck wählen, denn seit dem Anschlag an einem Strand in Tunesien im Sommer 2015 werden große Taschen kontrolliert. Generell sind Sicherheitsleute und Polizei in Tunesien am Strand sehr präsent.
Türkei
Seit diesem Jahr ist die Türkei wieder vermehrt auf dem Schirm der Deutschen Urlauber. Um keinen Ärger auf sich zu ziehen, sollte man wissen, dass auch in der Türkei Nacktbader und Frauen ohne Bikinioberteil nicht gerne gesehen sind. Nacktheit wird mit einer saftigen Geldstrafe geahndet.
Zypern
Einen einheitlichen Badeknigge gibt es auf Zypern nicht. Während Frau sich im Süden auch Oben-ohne zeigen kann, ist das ein absolutes No-Go im türkischen Norden der Insel. Und auch Kinder ab vier Jahren dürfen hier nicht mehr nackig in den Wellen plantschen. Und wer sich über die Drahtkäfige am Strand wundert: Nicht wegnehmen! Die Käfige sind ein Schutz für die Gelege der Meeresschildkröten.
Und noch einige skurrile Verbote
Nicht selten stocken die Gemeinden die allgemeinen Strand-Regeln noch um eigene Verbote auf, wie zum Beispiel das spanische Benidorm, wo „störende Sportarten“ wie Beachball verboten sind. Am Strand von Valencia müssen Fortbewegungsmittel wie Fahrräder und Skateboards verhüllt werden. Und in der spanischen Gemeinde Lepe droht beim Pinkeln im Meer eine Geldbuße von 750 Euro – wer auch immer das kontrollieren will …